Richard Streng (1876-1951) war von 1932 bis 1933 Mitglied des RC Pforzheim.

Der Sohn eines Gefängnisdirektors wurde nach dem Studium der Rechtswissenschaften in München und Freiburg 1907 Mitarbeiter der Stadtverwaltung Pforzheim, 1909 Stadtrechtsrat. Er übernahm 1917 kommissarisch die Aufgaben des im Krieg gefallenen Bürgermeisters Schweickert, im Juni 1919 wurde er zum Ersten Bürgermeister gewählt und 1928 für weitere neun Jahre in diesem Amt bestätigt.

Als Erster Bürgermeister war er Stellvertreter der Oberbürgermeister Ferdinand Hebermehl, der 1919 nach dreißigjähriger Amtsführung zurückgetreten war, und Erwin Gündert, der als neugewählter Präsident des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes Mannheim im März 1933 aus den Diensten der Stadt schied. 1931 wurde Streng Mitglied des RC Pforzheim, im Oktober dieses Jahres hielt er einen Vortrag über „Winternothilfe“.

Nach dem Wahlsieg der Nationalsozialisten wurde er im Dezember 1933 zwangspensioniert. Infolge des Verlustes seiner Berufsklassifikation musste er den RC Pforzheim verlassen.

Streng siedelte nach Freiburg über und fungierte von Juni 1940 bis zu seiner Absetzung durch die Französische Militärregierung im Dezember 1945 als Leiter der Abteilung II der Polizeidirektion Freiburg.

Nach Kriegsende wurde er Beigeordneter der Stadt Freiburg. Von Dezember 1946 bis März 1947 amtierte er in der provisorischen Regierung Badens als Staatssekretär für Justiz und anschließend als Staatskommissar für die Politische Säuberung. Vom Oktober 1947 bis zu seinem Ruhestand im Dezember 1948 war er Vierter Bürgermeister (stellvertretender Oberbürgermeister) der Stadt Freiburg.

© Empfohlene Zitierweise: Hermann Schäfer / Oliver Werner, „Richard Streng“, in: Rotary unter dem Nationalsozialismus. Digitales Gedenkbuch diskriminierter Rotarier [Onlinefassung Stand Oktober 2023]
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